Mein Privat-Blog: Persönliche Geschichten über mich und meine Musik. Geschichten über das Leben in Deutschland und das Leben zwischen zwei Kulturen.
Die stummen Gastarbeiter – die Geschichte meiner Eltern
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
letztens saß ich bei meinen Eltern und versuchte ihnen zu erklären, was ein elektronischer Newsletter ist. Ich erzählte ihnen, dass ich einigen Hundert Menschen monatlich eine Email schicke mit kleinen Geschichten aus meinem Leben. "Und die Leute lesen das?", fragte mein Vater. "Ich hoffe.", antwortete ich. "Das ist gut.", sagte er, "Es ist gut, wenn man die Sprache spricht und seine Geschichten erzählen kann. Unsere Generation kann kein Deutsch - leider. Deutschland wollte nicht, dass wir Deutsch lernen. Und wir haben einfach nicht erkannt, wie wichtig Sprache ist. Wir kamen stumm und werden stumm gehen." WEITERLESEN...
Pop-Explosionen, Popstar-Viren und poppige Döner-Songs
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
in den 1990ern gab es in der Türkei eine große Explosion - die sogenannte Pop-Explosion. Junge Türken wollten nicht mehr die Musik ihrer Eltern hören und auch nicht die importierten Hits aus Amerika. Was sie wollten war ein Mix: Moderne, westliche Dance-Beats mit türkisch-orientalischem Touch. Und siehe da - der "Türk-Pop" war geboren.
Die Nachfrage nach dieser neuen Musik wurde immer größer. Schon bald konnten die Plattenfirmen diese Nachfrage nicht mehr stillen. Sie fingen an, jeden unter Vertrag zu nehmen, der nicht bis drei auf den Bäumen war. So wurde musikalisches Talent allmählich zur Nebensache. Was zählte, war Massentauglichkeit.
Jeder Weiße ist ein Trump
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
beim Müll rausbringen begegnete ich im Treppenhaus meinem Nachbarn. Ein älterer Herr, vielleicht um die 70. Wir betrieben ein wenig Smalltalk und scherzten lapidar über Donald Trump, seine Coronainfektion und die wundersam-göttliche Heilung. Als wir vor den Mülltonnen standen, nahm das Gespräch einen unerwarteten Verlauf. Mein Nachbar sagte: "Wer WAHRE Gerechtigkeit will, muss Trump wählen."
Während ich kurz überlegte, wie ich diese Aussage deuten soll, fuhr er fort: "Trump ist nur das Symptom unserer kranken, privilegierten, westlichen Welt. Unserer WEIßEN Welt. Nimm jeden Weißen, der in den letzten 400 Jahren geboren wurde, steck ihn in den Mixer, rühr kräftig durch, was kommt raus? Richtig! Trump! Donald Trump ist der Durchschnitt aller weißen Menschen seit dem atlantischen Sklavenhandel."
Die Wut
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
Wut ist ein starkes Gefühl. Wut ist ein Signal, auf das wir hören sollten. Unsere Wut kann eine Botschaft enthalten: dass wir gekränkt sind, dass unsere Rechte verletzt, unsere Bedürfnisse und Wünsche nicht angemessen befriedigt werden, oder einfach, dass etwas nicht stimmt.
Vielleicht sagt uns unsere Wut, dass wir ein wichtiges emotionales Problem in unserem Leben nicht angehen oder dass wir in einer Partnerschaft zuviel von unserer Persönlichkeit aufgeben – von unseren Überzeugungen, Wertvorstellungen, Sehnsüchten. Unsere Aggressionen können ein Zeichen dafür sein, dass wir mehr geben, als wir geben wollen und eigentlich können.
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Liebe, Tod und Hollywood
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
ich muss 7 oder 8 Jahre alt gewesen sein. Da sah ich im Fernsehen den Film "Der Zauberer von Oz" und verliebte mich unsterblich in Dorothy - das Mädchen, das die Hauptrolle spielte und den Song "Somewhere over the rainbow" sang.
Gleich nach dem Film riss ich aus der Fernsehzeitschrift die Seite raus, auf der Dorothy und der feige Löwe abgebildet waren. Dort stand, dass Dorothy im wahren Leben Judy Garland heißt. Und der Löwe Bert Lahr. Regie führte - ich hatte keine Ahnung was das ist - Victor Fleming. Das Stückchen Papier bewahrte ich auf wie einen Schatz.
Die nächsten Tage träumte ich nur noch von Judy und ihren Freunden - der Vogelscheuche, dem Zinnmann und dem Löwen. Ich träumte vom Land Oz, den roten Schuhen, der guten und der bösen Hexe. Und während ich träumte, wurde meine Liebe immer größer.
Alp macht wieder Musik
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
wahrscheinlich wisst ihr, dass ich die letzten acht Jahre als freiberuflicher Mediengestalter gearbeitet habe. Dann kam Corona. All meine Aufträge wurden von heute auf morgen storniert. Wie so viele Selbstständige saß ich plötzlich zuhause, machte mir Sorgen um meine Zukunft und wusste nicht wie es weitergeht.